Referenzbeispiel 1: Erkundung von Kohlediapiren und Kiestaschen

Nach der Ablagerung der Kohle im mitteldeutschen Raum entstanden es durch eiszeitliche Beanspruchung Kohleaufpressungen, so genannte Kohlediapire, und gleichzeitig entstanden Kiestaschen. Da in solchen Bereichen keine ebene Lagerung des Flözes anzutreffen ist, war durch geophysikalische Messungen die geologische Situation möglichst genau zu erfassen.

Bei einer Tiefenlage von maximal 12 m von der Erdoberfläche wurden 2D-geoelektrische Messungen mit einem Elektrodenabstand von 2 m für die Erkundung eingesetzt.

In Abbildung 3 ist das Ergebnis der Erkundung entlang eines der Profile dargestellt. Im unteren Teil lässt die hier gezeigte Widerstandsverteilung die vom Kies verursachten hohen Widerstände (rot-braune Färbung) deutlich erkennen. Der im oberen Teil gezeigte reale Anschnitt, welcher fast parallel zu Profil verläuft, zeigt eine sehr gute Übereinstimmung der geoelektrischen Ergebnisse mit den geologischen Verhältnissen. Mit den in der Fläche durchgeführten geoelektrischen Messungen konnte der Kenntnisstand über die Verteilung von Kohlediapiren und Kiestaschen deutlich präzisiert werden. Unter Einbeziehung der vorhandenen Bohrungen war es möglich, von den geoelektrischen Ergebnissen die Tiefenlage der Kiesbasis abzuleiten.

Referenzbeispiel 2: Geophysikalische und geotechnische Erkundung von Deichen

Deiche sind standsicherheitlich und hydraulisch zu beurteilen. Dazu ist es notwendig, die Baugrundverhältnisse sowohl im Deichkörper als auch im Deichvor- und -hinterland zu erkunden. Insbesondere sind Homogenbereiche und Schwächezonen abzugrenzen.

Für die Lösung dieser Aufgabenstellung bietet sich als besonders geeignete Methodik eine kombinierte geophysikalisch-geotechnische Untersuchung an. Durch die Kombination einer linien- und flächenhaften geophysikalischen Erkundung mit direkten Bohr- und Sondieraufschlüssen kann eine sichere Aussage zum Untergrund erreicht werden. Als genaues und kostengünstiges Verfahren wird von unserem Unternehmen vorrangig die geoelektrische 2D-Widerstandsmessung für die Untersuchungen an Deichen und Dämmen verwendet.

In der Abbildung für das Beispiel einer Deicherkundung im mitteldeutschen Raum wird im oberen Teil der Widerstandstiefenschnitt einer 2D-geoelektrischen Messung nach erfolgter Inversionsrechnung und im unteren Teil der dazugehörige Baugrundlängsschnitt gezeigt.

Im Ergebnisse der geoelektrischen Erkundung konnten Homogenbereiche ausgehalten werden, die anhand der Altbohrungen (BS) und neu abgeteufter Bohrungen (RKB) detailliert angesprochen wurden. Im dargestellten Ausschnitt ist deutlich der auf geophysikalischer Erkundung beruhende Informationsgewinn für das Baugrundmodell erkennbar. Der Übergang vom bindigen zum im Wesentlichen nichtbindigen Deichkörper lässt sich bei Stationierung ca. 9220 m durch die markante Trennung zwischen niedrigen (grün-gelbe Farbgebung) und hohen (rote Farbgebung) Widerständen sicher interpretieren.

Die Ergebnisse der Baugrunduntersuchung bilden die Basis für die anschließenden hydraulischen und Standsicherheitsberechnungen. Der Deichzustand kann damit genau analysiert und entsprechende Sanierungsvorschläge unterbreitet werden.

Von unserem Unternehmen sind seit dem Jahr 2005 mehr als 200 Deichkilometer mit der kombinierten geophysikalisch-geotechnischen Erkundungsmethodik erfolgreich untersucht worden.